Geschichte und Geschichten über Kaffee
Wenn wir in Wikipedia nach der Begriffserklärung „Kaffee“ suchen, finden wir: „...ist ein schwarzes, koffeinhaltiges Heissgetränk“.
Würden wir das unserem Röstmeister sagen, wäre dieser Definitionsversuch ein Aufruf zur Kündigung. Sie vertritt eher den Standpunkt, dass jede gute Tasse Kaffee ein Freudenfest für die gestressten Geschmacksnerven ist. Sie können sich nun gut vorstellen, welche Zielgruppe die Kaffeemanufaktur Hirschhorn mit ihrem Angebot ansprechen will.
Mit etwas mehr Respekt, als die Wikipedia Definition, betrachtet man die Eroberungsgeschichte dieser kleinen Bohne, die der zweitwichtigste Rohstoff, nach Erdöl, an den Weltmärkten geworden ist. Milliarden Menschen geniessen oder trinken einfach nur Kaffee und die Preise schiessen durch die Decke.
Wenn wir weiter suchen, finden wir auch die Legenden um Kaffee (Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Kaffee)
Nach einer 1671 von Antonius Faustus Naironus in seinem Buch De saluberrima potione cahve zu Papier gebrachten Legende soll einst Hirten aus der äthiopischen Region Kaffa aufgefallen sein, dass ein Teil der Ziegenherde, der von einem Strauch mit weißen Blüten und roten Früchten gefressen hatte, bis in die Nacht hinein munter umhersprang, während die anderen Tiere müde waren. Die Hirten beklagten sich darüber bei Mönchen des nahe gelegenen Klosters. Als ein abessinischer Hirte (dessen Name oft mit Kaldi angegeben wird) selbst die Früchte des Strauchs probierte, stellte er auch bei sich eine belebende Wirkung fest. Bei Nachforschungen an der Grasungsstelle entdeckten die Mönche einige dunkelgrüne Pflanzen mit kirschenartigen Früchten. Sie bereiteten daraus einen Aufguss und konnten fortan bis tief in die Nacht hinein wach bleiben, beten und miteinander reden. Andere Quellen besagen, der Hirte habe die im rohen Zustand ungenießbaren Früchte angewidert ins Feuer gespuckt, woraufhin Düfte freigesetzt wurden; so entstand die Idee des Röstens.
Es wird angenommen, dass die Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens das Ursprungsgebiet des Kaffees ist. Dort wurde er bereits im 9. Jahrhundert erwähnt. Von Äthiopien gelangte der Kaffee vermutlich im 13. oder 14. Jahrhundert durch Sklavenhändler nach Arabien. Geröstet und getrunken wurde er aber dort wahrscheinlich erst ab Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Kaffeeanbau brachte Arabien eine Monopolrolle ein. Handelszentrum war die Hafenstadt Mocha, auch Mokka genannt, das heutige al-Mukha im Jemen.
Es gibt aber auch Funde von gerösteten Kaffeebohnen in den Emiraten die aus dem 12. Jahrhundert stammen. Wie kommen die da hin, und warum hat jemand die Bohne geröstet? Zu dieser Zeit benutzte man die grüne Bohne noch als Medizin.
Kaffeerösten in Hirschhorn?
Für Hirschhorn und seine Herren (Ritter) stellten sich da ganz andere Aufgaben: Burg fertigstellen und eine Stadtmauer bauen. Eben alles, was ein geschäftiger Ritter so unternehmen musste. Sein Leibgetränk von morgens bis abends war wohl Met. Wir konnten bei keiner Quelle herausfinden, wann die kleine Rohkaffeebohne ihren Einzug in Hirschhorn hatte. Spätestens als im 17. Jahrhundert der Kaffee über die Häfen Hamburg und Bremen kamen und die Österreicher die Türken zurückdrängten, kam der Kaffee nach Europa.
Dann hat es aber immer noch über 350 Jahre gedauert, als es sich zutrug, dass eine kleine Gemeinschaft von Kaufleuten im Jahre 2011 eine gewerbliche Röstmaschine ins Rathaus trugen. Dort soll nun an einem jeden Mittwoch aus kleinen, grasgrünen Rohkaffeebohnen von den besten Lagen der Welt vorzüglicher Röstkaffee entstehen.